
Aquarellmalerei erfordert Zeit und Geduld.
Sie ist kein Sprint, sondern ein Prozess, der seine Zeit braucht – viel Zeit. Aus diesem Grund habe ich die Landschaft im Hintergrund bereits im Voraus fertiggestellt, ohne ein Video aufzunehmen. Ich möchte damit verdeutlichen, dass ein Aquarell nicht in wenigen Minuten entsteht. Viele Tutorials in einschlägigen Kanälen vermitteln leider oft ein anderes Bild: Dort wird in nur 20 bis 30 Minuten, selten in einer Stunde, ein scheinbar müheloses Meisterwerk geschaffen. Das Problem dabei? Viele Zuschauer denken: „Wow, das ist genau das Richtige für mich – das will ich auch können!“ Doch was oft übersehen wird: Der Künstler im Video hat sein Können über Jahre hinweg perfektioniert. Er hat ähnliche Bilder unzählige Male gemalt, bis jede Bewegung saß. Klar, wenn man eine Technik hunderte Male wiederholt hat, kann eine schnelle Demo mühelos wirken – aber das ist das Ergebnis jahrelanger Übung. Das schichtweise Auftragen der Farben und das Ausarbeiten feiner Details lassen sich nicht überstürzen.
Ein Bild im Format 31 x 41 cm (12 x 16 Zoll) kann mehrere Tage intensiver Arbeit beanspruchen – oft liegt es sogar eine oder zwei Wochen auf dem Arbeitstisch, während man in kürzeren Sitzungen daran arbeitet. Doch irgendwann kommt der Moment, in dem die Idee vollständig Gestalt annimmt und das Bild vollendet werden kann. Zurück zu meinem kleinen Bild: Jetzt fehlt nur noch die Parkbank – und fertig! Ich hoffe, ich konnte ein wenig mit dem Mythos aufräumen, dass man „mal eben schnell ein Bild“ malen kann, und eine neue Perspektive darauf geben, was wirklich hinter der Aquarellmalerei steckt.